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Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

In der von einer der weltweit renommiertesten Universitäten, dem Massachussetts Institute of Technologie herausgegeben Zeitschrift „MIT Sloan Management Review“, wurde kürzlich ein die Firmennachhaltigkeit betreffender Bericht veröffentlicht. Aufgrund einer in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Boston Consulting Group erfolgten Untersuchung wurde eine Befragung von Geschäftsleitern und Führungskräften auf der ganzen Welt durchgeführt, womit diese danach gefragt wurden, inwieweit nachhaltiges Verhalten geschäftlich gesehen bei ihnen zur Anwendung kommt. Der Untersuchungsbericht wurde aufgrund der Antworten erstellt, die man von 3000 Führungskräften im kaufmännischen Bereich erhalten hatte, auch wenn ihre Vorgehensweise nicht notwendigerweise dem größten Teil der Unternehmen unseres Planeten entspricht.
Zwei Drittel der Interviewten erklärten, dass Nachhaltigkeit dazu nötig ist, um auf dem heutigen Markt konkurrenzfähig zu sein. Viele Unternehmen haben ihre Initiativen in Bezug auf Nachhaltigkeit gesteigert, was eigentlich nicht in Zeiten einer wirtschaftlichen Krise erwartet wird, falls das Thema nur eine Sache des Images in Wohlstandszeiten wäre. Ein weiterer, im Laufe der Befragung ermittelter Aspekt ist, dass fast ein Drittel der Befragungsteilnehmer erklärten, dass das nachhaltige Verhalten ihrer Firma zu höheren Erträgen führt. Solche Unternehmen werden von der Zeitschrift als „harvesters“, d.h. „Schnitter“, die also Nutzen ernten, bezeichnet. Und es handelt sich dabei um Firmen, die nicht nur ihre Kohlenstoffemissionen verringern und in saubere Technologien investieren, sondern auch ihre betriebliche Struktur sowie auch ihre Geschäftsstrategie in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit ändern. Ein prominenter Manager der HSBC Bank in London bemerkte hierzu, dass man ganz eindeutig bemerken kann, wie Nachhaltigkeit nicht nur in Zeiten des wirtschaftlichen Wachstums zu empfehlen ist, sondern das Gegenteil. „Die Menschen bemerken, dass Nachhaltigkeit Teil einer nächsten Entwicklungsphase ist und eher aus strukturellen Veränderungen, als aus hier und dort einzeln vorgenommenen Verbesserungen oder Änderungen bestehen wird.“
Die neuen geschäftsbetreffenden Anschauungen, die das Thema Nachhaltigkeit mit einschließen, wurden mit der Untersuchung verschiedener Bereiche ermittelt, und zwar bei der Verbrauchsgüterindustrie; den Energieerzeugern; Produzenten von Wirtschaftsgütern, Chemikalien und Autos; im Dienstleistungsbereich usw. Die wichtigsten Faktoren, die Firmen dazu bringen, sich immer mehr um Umweltfragen zu kümmern, sind laut dieser Befragung folgende: Die Vorliebe der Kunden für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen (41 Prozent); gesetzlicher und politischer Druck (35 Prozent); Betriebsmittelkosten (30 Prozent); von der Konkurrenz bereits praktiziertes nachhaltiges Verhalten (28 Prozent); Forderungen seitens der an der Wertschöpfungskette teilnehmenden Geschäftspartner (26 Prozent), u.a. Ein wichtiger Aspekt betrifft die Tatsache, dass die Verbraucher im allgemeinen nicht mehr Geld für nachhaltige Erzeugnisse ausgeben wollen – was auch im Falle Brasiliens zutrifft. Mit der Behauptung, dass nachhaltige Waren, – egal mit welcher Begründung -, teurer sind, kann man die Verbraucher nicht mehr überzeugen.
Ein weiterer und wichtiger, von der Untersuchung ermittelter Aspekt ist die enge Beziehung zwischen Innovation und Nachhaltigkeit. Firmen, die sich um Innovation bemühen, – was Investitionen in die berufliche Befähigung und Technologie voraussetzt -, erzielen finanzielle Vorteile und agieren in nachhaltiger Art und Weise. Die Ersparnis von Ressourcen, sowie eine verminderte Umweltbelastung können nur durch Veränderungen in Produktion und Vertrieb erreicht werden – siehe Firmen wie HP, Nike und andere im Bericht erwähnte.

(*) Ricardo Ernesto Rose ist seit 1992 Berater für Martkforschung und Markteinführung in den Sektoren Umwelt und erneuerbare Energien. Er hat für das Amerikanische Konsulat (U.S. Department of Commerce) sowie für die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) in São Paulo gearbeitet. Er hat Bachelorabschlüsse in Journalistik und Philosophie und schloss im Folgenden einen MBA in Umweltmanagement sowie einen Aufbaustudiengang in Soziologie ab. Hr. Rose ist Autor von vier Publikationen über den brasilianischen Energie- und Umweltmarkt

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Escrito por Ricardo Rose

Ricardo Ernesto Rose, jornalista, graduado em filosofia e pós-graduado em gestão ambiental e sociologia. Desde 1992 atua nos setores de meio ambiente e energia na área de marketing de tecnologias.

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